Foto: Sarah Tebbe, 2009
Foto: Sarah Tebbe, 2009
Foto: Sarah Tebbe, 2009
Foto: Sarah Tebbe, 2009

 

Das Problem: Jeder Horstbetreuer kennt es. Langjährig besetzte Horste findet man bei der Kontrolle im Frühjahr, die man bis spätestens 25. März durchführen sollte, meistens mit viel Grasbewuchs vor. Die gesamte Horstmulde ist in der Regel extrem festgetreten und daher kaum oder nur schwer wasserdurchlässig.

Bei der Entfernung dieser –ich nenne es einmal Todesschicht—findet sich zudem noch sonst allerlei Unrat der von den Störchen als Nistmaterial eingeschleppt wurde ,und zur Verdichtung des Horstes beitrug.

Die alljährlich durchgeführten Drainagen mit Stroh und grobem Schreddergut haben sich bewährt und zu besseren Ergebnissen bei der Zahl der ausgeflogenen Jungstörche geführt.

Bei extremen Niederschlagsmengen wie z.B. 40 – 70 Litern Regen pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden oder mehreren kalten Regentagen hintereinander, sterben bekanntlich sehr viele Bruten den “Regentod“.

Brutausfälle von 30- ca. 50% waren deshalb z.B. 2009  nicht nur in Schleswig-Holstein die oft bedauerte Folge.

Ich möchte Euch deshalb hier einmal  eine einfache, sehr kostengünstige, und relativ einfach einzubauende Konstruktion vorstellen, bei der gewährleistet ist, dass ständig eine Luftschicht  vorhanden  b l e i b t und  auch ein zeitlich schnellerer Wasserdurchfluss/abfluss  in die Luftschicht gegeben ist.

Das führt  zum schnelleren Abtrocknen  der Nestmulde und müsste m.E. dann auch einigen ((vielen ??) Jungstörchen das Leben retten.

 

Material und Bauanweisung:

Man benötigt im Prinzip nur eine Einwegpalette, etwa in den Maßen  90x 60 cm oder 70 x 100 cm.. Diese Paletten bekommt man bei vielen Märkten sogar kostenlos. Sind die Deckbretter der Palette auf  Lücke genagelt kann das so bleiben, zusätzlich kann man ggf. noch mit einer Lochsäge pro Brett einige Löcher (Lochsäge=für die Steckdosengröße)  bohren. Das bleibt aber jedem Bastler selbst überlassen. Durch die zusätzlichen Löcher  erhöht sich aber natürlich  die Fläche, die für die Abtrocknung  zur Verfügung steht.

Jetzt die ganze Palette  oben und an allen vier Seiten mit kunststoffummanteltem Viereckdrahtgeflecht 19 mm  bespannen .Zum befestigen kleine Pappnägel verwenden und darauf achten, dass das Drahtgeflecht  recht stramm gespannt  befestigt wird .Schließlich soll ja die Palettenoberfläche beim Einbau in den Horst noch  eine  Deckschicht von ca. 15 – 20 cm erhalten.

 

Einbau in den Horst.:

Das alte festgetretene Nistmaterial mit einem Spaten  in der Größe der  „Lüfterpalette“ ca. 40 cm tief  entfernen.. Um Schimmelbildung von unten her zu vermeiden, die entstandene Vertiefung mit Steinwolle oder Holzwolle auslegen, das verhindert gleichzeitig auch eine vielleicht  eintretende zu starke Auskühlung  des Nestbodens.

Jetzt die Palette  einlegen und die Dämmschicht aus Steinwolle oder Holzwolle ggf. noch etwas ergänzen. Es sollte aber immer noch 3-5 cm  Luft unter der Palettenoberfläche vorhanden sein/bleiben.

Die Palettenoberfläche nun mit grobem Schreddergut und anschließend mit Stroh und ggf. Einstreu alten Nistmaterials ca. 15-20 cm hoch abdecken und leicht verfestigen. Dabei stets darauf achten, dass man den Horst wieder so herrichtet, das keine oder nur ganz geringe Veränderungen  an den  Horstmaßen eintreten. Die heimkehrenden Störche  werden die Veränderung nicht bemerken

können, die Horstoberfläche hat sich ja nicht bzw. kaum verändert  Zu Beginn der Folgebrutsaison wäre der Paletten/Lüfterbereich  mit

wenig Aufwand  schnell wieder hergerichtet. Die vorjährige erste Abdeckung der Lüfterpalette und das eingetragene festgetretene Material entfernen und ggf. für die neue Brutsaison wieder erneuern.

 

Rolf Zietz, Pahlkrug 15, 25791 Linden, Tel.: 04836/549, 15.11.2009, E-mail: Rolf.Zietz1@gmx.de